Wettskandal in Österreich: Die Hauptverdächtigen

Wer sind die Hauptverdächtigen im österreichischen Wettskandal?

Wie viele Fußballfans in den letzten Wochen verfolgen konnten, weitet sich der Wettskandal in Österreich immer mehr aus. Nachdem bereits Ende November die Spieler Dominik Taboga und Sanel Kuljic fast über Nacht verhaftet wurden, zog der Skandal in den Wochen danach weitere Kreise.

Bereits in der Woche nach den ersten beiden Verhaftungen gab es nicht weniger als 20 bestätigte Einvernahmen durch das Bundeskriminalamt (BKA), die in dieser Sache ermitteln. In diesen Verhören kristallisierte sich immer mehr heraus, dass eines der großen Zentren des Wettbetrugs sich in Kapfenberg befinden dürfte und dort – vor allem in der Saison nach dem Abstieg – einige Spielmanipulationen vor sich gingen.

Der ursprünglich als Opfer angegebene Dominik Taboga wurde in diesen Verhören ebenfalls schwer belastet und findet sich mittlerweile in der Rolle des Tatverdächtigen wieder. Auf Grund der Verdunkelungsgefahr und um weitere Absprachen und der Hauptverdächtigen zu verhindern, wurde sowohl über Taboga, als auch über Sanel Kuljic die Untersuchungshaft verhängt.

Bei Kuljic gab es schon weit früher die Gerüchte, dass er dem Glücksspiel zugetan sein soll, Beweise oder strafrechtlich relevante Taten konnten ihm aber nie zur Last gelegt werden. Interessant ist aber die Tatsache, dass sowohl Dominik Taboga, als auch Sanel Kuljic schon in Kapfenberg gemeinsam unter Vertrag standen.

Aber nicht nur diese beiden dürften aus der Kapfenberg Connection kommen. Der mittlerweile geständige Mario Majstorovic (er wurde bereits vom ÖFB gesperrt!) gab bereits im Herbst zu, dass er mehrere Spiele im burgenländischen Verband verschoben haben soll und sieht sich auch hier mit weiteren Ermittlungen konfrontiert.

Inwieweit Majstorovic auch in seiner Bundesliga-Karriere an Spielmanipulationen beteiligt gewesen sein könnte, wird das BKA mit Sicherheit in den kommenden Wochen und Monaten ermitteln. Hier könnte es auch für die UEFA interessant werden, wenn die österreichische Exekutive Spielmanipulationen in der Bundesliga oder auch in der Europa League nachweisen kann.

Für Dominik Taboga kommt erschwerend noch hinzu, dass gegen ihn auf Grund von Veruntreuung ermittelt wird. Taboga soll während seiner Zeit beim SV Grödig € 5.000,- aus der internen Mannschaftskasse veruntreut und im Zuge des Wettskandals verbraucht haben.