Alaba wird zur historischen Figur

Das Champions League Finale der Saison 2012/2013 war in vielerlei Hinsicht historisch. Zum ersten Mal in der Geschichte haben es mit dem FC Bayern München und Borussia Dortmund zwei Mannschaften aus Deutschland ausgefochten. Das Endspiel fand im Wembley-Stadion und damit praktisch auf dem Grund der Babywiege des modernen Fußballs statt. Der Niederländer Arjen Robben besiegte seinen Finalfluch und erzielte den 2:1 Siegtreffer für die Bayern. Und dabei sah es lange so aus, als würde er an einer Fortsetzung seines Fluchs arbeiten. Und auch Österreich durfte an diesem Tag feiern, denn in Gestalt von David Alaba, der bei Bayern den Linksverteidiger gibt, gewann erstmals ein Österreicher in der Geschichte die Champions League. Zwar zählte Marko Arnautovic 2010 auch zum Kader von Inter Mailand, allerdings stand er in der Königsklasse keine Minute auf dem Feld und wird deshalb nicht gewertet.

Wer ist David Alaba?

David Alaba hat fraglos das Potenzial der beste Fußballer Österreichs aller Zeiten zu werden. Der aktuell bekannteste Spieler ist er vermutlich schon jetzt. Der 20-Jährige, der am 24. Juni seinen Geburtstag feiert, wurde in Wien geboren und spielte in der Jugend erst für den SV Aspern und später für die Austria. Den großen Schritt wagte er im Jahr 2008. Damals wechselte er in die U19 des FC Bayern und machte dort frühzeitig auf sich aufmerksam. Innerhalb von zwei Jahren kämpfte er sich bis in die erste Mannschaft vor. Am 6. März 2010 brachte ihn der damalige Bayern-Trainer Louis van Gaal erstmals aufs Feld. Schon im vorherigen Oktober hatte er sein erstes Länderspiel absolviert.

Die Karriere geriet anschließend allerdings ins Stocken. Bei Bayern schien die erste Elf besetzt. Alaba wurde an die TSG Hoffenheim ausgeliehen, wo er überzeugte und sich entwickelte. Die Kraichgauer hätten ihn gern behalten, litten jedoch unter dem Fluch der guten Tat. Bayern hatte gesehen, welch großen Sprung Alaba bei im Kraichgau geschafft hatte und holte ihn zurück. Mit Jupp Heynckes bekam das große Talent einen Trainer, der voll auf ihn setzte. Schon in der Saison 2011/2012 galt die linke Seite aus Franck Ribery als das beste, was die deutsche Bundesliga und die Champions League zu bieten hatten. In der Saison 2012/2013 bestand daran kein Zweifel mehr. Alaba ist nicht durch Glück der erste Österreicher geworden, der die Champions League gewann, sondern durch sein Talent und seinen Willen. Es wird spannend, seinen weiteren Werdegang unter Pep Guardiola zu beobachten.