WM 2014 – Underdogs und Favoriten

Noch 300 Tage bis zum Ankick der Fußball WM 2014 in Brasilien. Während die österreichische Nationalmannschaft im Herbst noch um die kleine Chance der WM-Qualifikation kämpft, haben die Wettanbieter bereits die Top-Favoriten der Weltmeisterschaft festgelegt. Wenig überraschend liegt Gastgeber Brasilien an erster Stelle, nach dem Sieg im Confed Cup wurde die Titelquote für den Veranstalter auf 5,0 gesenkt. Geht es nach den Wettquoten, so haben noch drei weitere Nationen realistische Chancen auf den WM-Titel. Neben Deutschland (Quote 6) sowie Welt- und Europameister Spanien (Quote 6,5) zählt mit Argentinien auch der zweite Fußballgigant aus Südamerika zum Favoritenkreis mit einer Quote von 7,0.

WM-Qualifikation: ÖFB-Auswahl auf dem Weg zur ersten Endrunde seit 1998?

Abgesehen von der enttäuschenden EM 2008 im eigenen Land, als die damals von Joseph Hickersberger trainierte Mannschaft in der Vorrunde an Kroatien und Deutschland scheiterte, wartet Österreich seit der WM 1998 in Frankreich auf die Teilnahme an einem großen Turnier.

Auch 1998 scheiterte die Elf um Toni Polster und Andreas Herzog zwar schon in der Vorrunde an Chile und Italien, doch immerhin war es der Alpenrepublik gelungen, sich überhaupt für die Endrunde zu qualifizieren, was seitdem für keine Welt- und auch keine Europameisterschaft mehr geklappt hat.

Mit Blick auf die WM 2014 scheint die ÖFB-Auswahl aber nun auf einem guten Weg, diese schwarze Serie beenden zu können. In Qualifikationsgruppe C ist der erste Platz und damit das direkte Ticket für die WM 2014 in Brasilien zwar bereits an die mit 16 Punkten etwas enteilte deutsche Nationalelf vergeben, doch dahinter tobt ein enger Kampf um den zweiten Rang zwischen Irland, Schweden und eben Österreich, die allesamt elf Punkte auf ihrem Konto und noch vier Spiele vor der Brust haben.

Vor allem der jüngste 2:1-Erfolg gegen die schwedische Auswahl um Superstar Zlatan Ibrahimovic macht Österreich Hoffnung, am Ende das Rennen für sich entscheiden zu können, wobei klar ist, dass sich das Team von Trainer Marcel Koller im letzten Gruppenspiel auf den Färöer Inseln keinen Ausrutscher erlauben darf, wie es der Alpenrepublik im Jahr 1990 passiert ist. Vor der Pflichtaufgabe auf den Färöern stehen für Österreich aber die drei wohl entscheidenden Spiele in Deutschland, gegen Irland und in Schweden an. Im ersten Pflicht-Länderspiel der neuen Saison am 6. September in München gegen Deutschland wäre jeder Punkt ein Bonus auf dem Weg nach Brasilien, wobei nüchtern betrachtet keine Zähler einkalkuliert werden sollten, benötigt doch auch die DFB-Auswahl noch Siege für die WM-Qualifikation, die so schnell wie möglich perfekt gemacht werden soll.

Nur vier Tage später kommt es dann aber schon zu einem ersten Endspiel gegen die von Giovanni Trapattoni trainierten Iren, die zuvor gegen Schweden antreten und am vorletzten Spieltag dann auch noch in Deutschland ran müssen. Auch Schweden, am 11. Oktober Gastgeber Österreichs muss noch gegen Deutschland spielen, sodass alle drei Anwärter auf Platz zwei ein ähnlich schwieriges Restprogramm aufweisen, bei dem letztlich jede Niederlage eine zuviel sein könnte.

Red Bull Salzburg: Neuer Anlauf unter Ralf Rangnick und Roger Schmidt

Als Red Bull Salzburg vor rund einem Jahr die Verpflichtungen von Ralf Rangnick als neuem Sportdirektor und Roger Schmidt als neuem Trainer bekannt gab, war damit die Hoffnung verbunden, nicht nur den österreichischen Fußball dominieren, sondern auch endlich auf europäischer Bühne für Furore sorgen zu können.

Ein Jahr danach fällt die Zwischenbilanz von Rangnick und Schmidt alles andere als zufriedenstellend aus. Besonders das Aus in der Qualifikationsspielen zur Champions League gegen den Feierabendkicker vom F91 Düdelingen aus Luxemburg und die Pleite im Pokal gegen Regionalligist Pasching bleiben von einer Saison haften, in der auch das Ziel, die Meisterschaft in der österreichischen Bundesliga zu verteidigen, verfehlt wurde. Mit deutlich geringeren finanziellen Mitteln sicherte sich Austria Wien den Titel und verwies Red Bull auf Rang zwei.

Im Vorfeld der Saison 2013/14 ist daher klar, dass es für Salzburg nur das Ziel geben kann, sich die Vorherrschaft in der Alpenrepublik zurückzuholen, wobei die Voraussetzungen günstig scheinen, hat die Wiener Austria doch ihren Meistertrainer Peter Stöger an den 1. FC Köln verloren und außerdem droht den Lila-Weißen auch noch der Abgang von Torjäger Philipp Hosiner, um den vor allem die TSG 1899 Hoffenheim intensiv wirbt.

Anders als in Wien bleibt bei Salzburg auf dem Trainerposten alles beim Alten, obwohl Mäzen Dietrich Mateschitz nicht dafür bekannt ist, übermäßig viel Geduld mit Trainern zu haben, wie die Namen Kurt Jara, Giovanni Trapattoni, Co Adriaanse, Huub Stevens und Ricardo Moniz eindrucksvoll belegen. An Roger Schmidt hingegen wollte man in der Mozartstadt unbedingt festhalten und lehnte deshalb auch einen Vorstoß des 1. FC Köln ab, der ursprünglich anstelle von Stöger Schmidt an den Rhein lotsen wollte.

Vielmehr darf Schmidt zusammen mit Rangnick die Kadergestaltung weiter nach seinen Vorstellungen fortsetzen, wobei die Roten Bullen wie aus den vergangenen Jahren gewohnt, auf dem Transfermarkt nicht mit Zurückhaltung glänzen. So gelang es Salzburg beispielsweise, den auch von Borussia Dortmund, Fenerbahce Istanbul und englischen Vereinen umworbenen Peruaner Yordy Reyna für 1,5 Millionen Euro von Allianza Lima zu verpflichten. Und das 17 Jahre alte griechische Supertalent Taxiarchis Fountas vom AEK Athen hätte auch der VfB Stuttgart gerne gehabt. Mit den weiteren Neuen bzw. Rückkehrern – Torwart Peter Gulacsi, Linksaußen Marco  Meilinger und wahrscheinlich Mittelfeldspieler Jakob Jantscher – sollte Salzburg personell stärker sein als vergangene Saison und sich bei normalem Verlauf den Titel zurückholen. Aktuelle News zu RB Salzburg gibt es auf der offiziellen Facebook Seite

Alaba wird zur historischen Figur

Das Champions League Finale der Saison 2012/2013 war in vielerlei Hinsicht historisch. Zum ersten Mal in der Geschichte haben es mit dem FC Bayern München und Borussia Dortmund zwei Mannschaften aus Deutschland ausgefochten. Das Endspiel fand im Wembley-Stadion und damit praktisch auf dem Grund der Babywiege des modernen Fußballs statt. Der Niederländer Arjen Robben besiegte seinen Finalfluch und erzielte den 2:1 Siegtreffer für die Bayern. Und dabei sah es lange so aus, als würde er an einer Fortsetzung seines Fluchs arbeiten. Und auch Österreich durfte an diesem Tag feiern, denn in Gestalt von David Alaba, der bei Bayern den Linksverteidiger gibt, gewann erstmals ein Österreicher in der Geschichte die Champions League. Zwar zählte Marko Arnautovic 2010 auch zum Kader von Inter Mailand, allerdings stand er in der Königsklasse keine Minute auf dem Feld und wird deshalb nicht gewertet.

Wer ist David Alaba?

David Alaba hat fraglos das Potenzial der beste Fußballer Österreichs aller Zeiten zu werden. Der aktuell bekannteste Spieler ist er vermutlich schon jetzt. Der 20-Jährige, der am 24. Juni seinen Geburtstag feiert, wurde in Wien geboren und spielte in der Jugend erst für den SV Aspern und später für die Austria. Den großen Schritt wagte er im Jahr 2008. Damals wechselte er in die U19 des FC Bayern und machte dort frühzeitig auf sich aufmerksam. Innerhalb von zwei Jahren kämpfte er sich bis in die erste Mannschaft vor. Am 6. März 2010 brachte ihn der damalige Bayern-Trainer Louis van Gaal erstmals aufs Feld. Schon im vorherigen Oktober hatte er sein erstes Länderspiel absolviert.

Die Karriere geriet anschließend allerdings ins Stocken. Bei Bayern schien die erste Elf besetzt. Alaba wurde an die TSG Hoffenheim ausgeliehen, wo er überzeugte und sich entwickelte. Die Kraichgauer hätten ihn gern behalten, litten jedoch unter dem Fluch der guten Tat. Bayern hatte gesehen, welch großen Sprung Alaba bei im Kraichgau geschafft hatte und holte ihn zurück. Mit Jupp Heynckes bekam das große Talent einen Trainer, der voll auf ihn setzte. Schon in der Saison 2011/2012 galt die linke Seite aus Franck Ribery als das beste, was die deutsche Bundesliga und die Champions League zu bieten hatten. In der Saison 2012/2013 bestand daran kein Zweifel mehr. Alaba ist nicht durch Glück der erste Österreicher geworden, der die Champions League gewann, sondern durch sein Talent und seinen Willen. Es wird spannend, seinen weiteren Werdegang unter Pep Guardiola zu beobachten.

Neue Bundesliga Saison ohne zwei Traditionsvereine?

Die kommende Saison der Fussball Bundesliga könnte ohne zwei echte Traditionsvereine stattfinden müssen. Betroffen sind Admira Wacker Mödling sowie Wacker Innsbruck. Denn den beiden Mannschaften wurde in der ersten Instanz die Lizenz für die kommende Spielzeit verweigert. Dies gab der zuständige Senat 5 bekannt. Bleibt diese Entscheidung so, dann müssen beide Vereine zwangsabsteigen.

Noch gibt es rechtliche Mittel

Allerdings stehen beiden Teams derzeit noch einige rechtliche Mittel offen, mit denen sie sich gegen die Lizenzverweigerung zur Wehr setzen können. Innerhalb von zehn Tagen haben sie Möglichkeit, Einspruch gegen den Spruch des Senats 5 einzulegen. Bleibt dieser aus, so akzeptieren sie damit den Lizenzentzug. Wird er eingereicht, so muss in der zweiten Instanz darüber entschieden werden, ob die Team eine Lizenz für das Oberhaus des Fussballs für die Saison 2013/14 erhalten oder nicht. Sollte ihnen auch in der zweiten Instanz die Lizenz verweigert werden, so haben die beiden Vereine sieben Tage Zeit, das ständige neutrale Schiedsgericht anzurufen. Dieses entscheidet dann anstelle eines ordentlichen Gerichts. Wenn auch das neutrale Schiedsgericht die Lizenz verweigert, so sind alle rechtlichen Mittel erschöpft und die kommende Spielzeit findet ohne  Admira Wacker Mödling sowie Wacker Innsbruck statt.

Lizenzen werden derzeit vielfach verweigert

Die Lizenzen sind derzeit vielfach in den Schlagzeilen, denn  Admira Wacker Mödling sowie Wacker Innsbruck sind längst nicht die beiden einzigen Mannschaften, die derzeit mit dem Problem der Lizenzverweigerung bzw. mit der Schwierigkeit des Lizenzentzugs zu kämpfen haben. Betroffen sind so beispielsweise auch die beiden Bundesliga Vereine Vienna und Hartberg. Vienna erhielt zusätzlich dazu sogar noch eine Geldstrafe in der Höhe von 15.000 Euro. Schon gar nicht um eine Lizenz bemüht hat sich der FC Lustenau. Der Verein stellt keinen entsprechenden Antrag.

Das Problem der Lizenzen bzw. Lizenzverweigerungen ist allerdings nicht nur auf die Bundesliga beschränkt, sondern betrifft auch die Regionalliga. Hier handelt es sich ausgerechnet um zwei Vereine, die eigentlich sogar als Aufsteiger in Frage kommen. Sowohl LASK als auch Austria Salzburg bekamen keine Lizenz für die Belletage des Fussballs. Beide Vereine haben allerdings ebenfalls die Möglichkeit, sich dagegen zur Wehr zu setzen und sie vielleicht in den Folgeinstanzen doch noch zu erkämpfen. Das Lizenzproblem zeigt, wie ernst die finanziellen Schwierigkeiten vieler Vereine mittlerweile sind.