Europa League: Rapid Wien in Gruppe K nur Außenseiter

Mit 3:0 hat sich Rapid Wien im Rückspiel der Play-Offs zur Europa League überraschend klar gegen PAOK Saloniki durchgesetzt, nachdem das von Zuschauerausschreitungen überschattete Hinspiel in Griechenland noch mit 1:2 verloren gegangen war. Die Auslosung der Gruppenphase brachte dem österreichischen Rekordmeister mit Bayer Leverkusen, Metalist Charkiw und Rosenborg Trondheim nun aber eine alles andere als einfache Aufgabe.

Favorit in Gruppe K ist sicherlich Bayer Leverkusen aus der deutschen Bundesliga, das mit herausragenden Einzelkönnern wie den beiden Nationalspielern Andre Schürrle und Lars Bender oder Torwarttalent Bernd Leno und Torjäger Stefan Kießling aufwarten kann. Hinter der Werkself aus dem Rheinland wird von den meisten Experten Metalist Charkiw sehr hoch eingeschätzt, obwohl es der Klub in der Ukraine trotz hoher Investitionen noch nicht geschafft hat, Shakhtar Donezk und Dynamo Kiew ernsthafte Konkurrenz zu machen. Der Kader von Charkiw ist aber mit einer Reihe von Südamerikanern wie zum Beispiel dem argentinischen Nationalspieler Jose Ernesto Sosa sehr gut besetzt. Auf Augenhöhe sieht sich Rapid selbst nachvollziehbarerweise nur mit Rosenborg Trondheim, was in Bezug auf das finanzielle Budget zweifelsohne zutrifft. Über mehr internationale Erfahrung verfügt aber sicherlich der norwegische Spitzenklub, auch wenn Trondheim längst nicht mehr so stark ist wie in den 90er-Jahren und zu Beginn des neuen Jahrtausends, als die Mannschaft aus dem hohen Norden stets an der Champions League teilnahm und in der Königsklasse auch das ein oder andere Mal für Aufsehen sorgen konnte.

Verstecken muss sich Rapid indes vor keinem Gegner. Wenn die Mannschaft von Trainer Peter Schöttel ihr Potential abrufen kann, sollte zumindest der zweite Platz und damit das Überwintern in der Europa League möglich sein.
Dreh- und Angelpunkt bei Rapid ist immer noch der mittlerweile 31 Jahre alte Steffen Hofmann, der allerdings in den vergangenen Jahren etwas an Schnelligkeit eingebüßt hat. In Sachen Spielintelligenz macht dem deutschen Spielmacher aber nach wie vor keiner was vor. An seiner Seite kann Hofmann mittlerweile auf hochveranlagte Mitspieler wie dem in dieser Saison bislang ganz starken Deni Alar sowie Guido Burgstaller oder auch den von der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund gekommenen Terrence Boyd bauen. Ist dann auch U21-Nationalspieler Christopher Drazan wieder fit, ist der Offensive von Rapid auch auf internationaler Ebene einiges zuzutrauen.

Defensiv hingegen bleibt abzuwarten, wie sich die junge Viererkette mit dem Brasilianer Gerson,  Mario Sonnleitner, Thomas Schrammel und Michael Schimpelsberger sowie der gleichfalls noch unerfahrene Torwart Lukas Königshofer in der Europa League schlagen. Das kampfstarke Mittelfeld mit Stefan Kulovits und Thomas Prager sollte der Hintermannschaft aber schon einiges an Arbeit abnehmen.