Fußball in Österreich: Die Gegenwart hinkt der Vergangenheit hinter her

Fußball in Österreich verbinden viele Menschen nicht ganz zu Unrecht mit Namen wie Toni Polster, Hans Krankl oder Andreas Herzog, die über die Grenzen der Alpenrepublik hinaus für Furore gesorgt und ihre Klasse auf internationalem Parkett über einen langen Zeitraum hinweg unter Beweis gestellt haben. Seitdem die genannten Spieler ihre Karrieren beendet haben, ist aber nun schon einige Zeit vergangen und mindestens genauso lange wartet der österreichische Fußball auf nennenswerte Erfolge.

So gelang es einer Auswahl des ÖFB letztmals 1998, sich für ein großes Turnier zu qualifizieren. Damals bei der WM in Frankreich war aber ebenso schon nach der Vorrunde Endstation wie zehn Jahre später als Österreich zusammen mit der Schweiz die EM 2008 ausrichten durfte, in einer Gruppe mit Deutschland, Kroatien und Polen die Gruppenphase aber nicht überstand, weil die letzte und entscheidende Partie ausgerechnet gegen Deutschland mit 0:1 verloren ging. Diese Partie ist sowohl wegen des Traumtores von Michael Ballack als auch wegen der Verbannung der beiden Trainer Joachim Löw und Josef Hickersberger auf die Tribüne noch in bester Erinnerung.

Während der österreichische Vereinsfußball auf internationaler Ebene seit geraumer Zeit keine große Rolle mehr spielt, wobei sich beispielsweise Red Bull Salzburg im vergangenen Sommer in der Qualifikation zur Champions League sogar bis auf die Knochen blamierte und gegen die Feierabendfußball von F91 Düdelingen aus Luxemburg ausschied, ist seit 1. November der Schweizer Marcel Koller darum bemüht, die Nationalelf der Alpenrepublik wieder zu früherer Stärke zu führen, um auf Sicht wieder an einem großen Turnier teilnehmen zu können. Sollte es für die WM 2014 in Brasilien nicht reichen, was angesichts der schwierigen Gruppe mit Deutschland, Irland und Schweden zumindest keine negative Überraschung wäre, peilt Österreich in jedem Fall die EM 2016 in Frankreich an, an der statt bislang 16 Teams erstmals 24 Nationen teilnehmen werden, was die Chancen von eher kleineren Ländern wie Österreich sicherlich erhöhen dürfte.

Der Kern der Mannschaft verfügt dabei durchaus über Qualität und ist zu weiten Teilen in der deutschen Bundesliga aktiv. Dort haben Spieler wie Linksverteidiger Christian Fuchs beim FC Schalke 04, Offensiv-Allrounder Martin Harnik beim VfB Stuttgart oder Spielmacher Andreas Ivanschitz beim 1. FSV Mainz 05 ebenso ihre Qualitäten schon mehrfach unter Beweis gestellt wie das Trio Zlatko Junuzovic, Marko Arnautovic und Sebastian Prödl beim SV Werder Bremen.

Und weil durchaus auch junge, hoffnungsvolle Spieler wie etwa Marcel Sabitzer oder Philipp Hosiner nachkommen, besteht auf jeden Fall Hoffnung, dass es Österreich in nicht allzu ferner Zukunft wieder schafft, die rot-weiß-roten Farben auf ganz großer Bühne vertreten zu dürfen.